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Dampfwalze

Armored Scrum Object,
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bei der PS2 wurde einfach zu viel produziert, das wird sich denke ich nur auf ein paar Titel beschränken.

Zelda für SNES war doch auch ein Massentitel und das hat ganz schön angezogen.
Das "Barbies Horse Adventures" kein 100 EUR Titel wird ist klar. Aber ich glaube das Titel wie z.B. Contra - Shattered Soldier in Zukunft noch steigen wird.
 

oliverclaude

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Die aktuellen Kompilationen/Emulationen sind i.Ü. wirklich sehr gut und stehen den Originalen in nichts nach, ...

Völlig richtig. Und hierdurch wird die...

...hohe Qualität der Neo-Spiele...

...auch für weitere Generationen erhalten bleiben. Es gab somit bis dato keine besseren Zeiten, um zu Spielen. Allein die Originale via MAME zu zocken ist ein heaven-on-earth für Gamer aller Art, ...mich eingeschlossen.

So viel zum Spielen, wenn es dagegen um's Sammeln geht... Jagen und Sammeln schließt nicht automatisch auch Nutzen ein. Beides kann schon einen anderen Sinn in sich tragen. Und so wie der ars gratia artis Slogan über dem MGM Löwen prangert, so kann man auch das Jagen für die Jagd und das Sammeln für das Sammeln betreiben.

Wände, Schränke und ganze Kellerräume voller original verpackter Spiele, die nie gespielt werden und trotzdem einen Nutzen für den Besitzer darstellen... auch für mich schwer vorstellbar, noch schwerer zu akzeptieren und dennoch... nicht unmöglich.

Da die Stückzahl begrenzt ist, kommt der Term "ORIGINALE" ins (wörtliche) Spiel. Der Anspruch auf original Hardware mit original Software zu spielen bleibt für jeden Einzelnen selbst zu bewerten. Gäbe es diesen jedoch nicht, so würden wir kaum hier diskutieren. Wir streiten uns nicht um das geistige Spielerische, sondern um das physische Objekt und dieses auch bitteschön in min-te-st-em Zustand, so wie Go.. ich meine, die Fabrik es schuf ;).

Lange Rede... auf diesen Anspruch hat keiner mehr oder weniger das Recht. Wie sollte das denn aussehen... jemand, der 'nen Highscore via Emu knackt, ist dann berechtigt ein Original zu besitzen? Spieler X hat Spiel Y im zarten Alter von 14 gezockt. Ist die Nostalgie Begründung genug? Ich bin schon seit über 25 Jahren dabei, Du erst seit 5! Ich esse Sushi mit Stäbchen, wie kein zweiter! usw. usf.

Was soll man dazu noch sagen... is' doch nur 'n Hobby ;). ...und das Drama drumherum? L'Enfer c'est les autres, wie es so schön heißt.
 

supergoose

Die Gans,
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hatte mir vor ungefähr 1-2 Jahren ein Burning Fight (US Dog-Tag) für 38 € inkl. Versand bei ebay geschossen. Jetzt seh ich gerade eins, das liegt momentan bei 112 Eiern. Ist das normal?
Ich hatte hier für mein neuwertiges japanisches Robo Army $25 bezahlt als der Wechselkurs für Europäer noch günstiger war. Muss ich dann vorher nachfragen, wieviel ich verlangen darf?

*Das mit den $25 für ein nur ein bis zwei mal gespieltes japanisches Heimmodul ist übrigens kein Scherz. Und nein, ich verkaufe nicht.
 

dondi

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Was soll man dazu noch sagen... is' doch nur 'n Hobby ;). ...und das Drama drumherum?

ein "teures" Hobby wohlgemerkt. ;) Mal davon abgesehen muss man die Jungen Leute vielleicht nur ein wenig an den alten stuff ranführen, ich seh's bei meiner 14jährgen Nichte. Es gibt für sie nix schöneres als am Wochenende beim Onkelchen ne Runde retro zu zoggn. Am liebsten natürlich NGH. Da lässt sie ihre WiiU, Xbox und Co. einfach stehen. Find ich klasse :D
 

Takumaji

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ein "teures" Hobby wohlgemerkt. ;) Mal davon abgesehen muss man die Jungen Leute vielleicht nur ein wenig an den alten stuff ranführen, ich seh's bei meiner 14jährgen Nichte. Es gibt für sie nix schöneres als am Wochenende beim Onkelchen ne Runde retro zu zoggn. Am liebsten natürlich NGH. Da lässt sie ihre WiiU, Xbox und Co. einfach stehen. Find ich klasse :D

Ich habe mit meinen drei Neffen jahrelang alle möglichen klassischen Spiele gespielt, die hatten mächtig viel Spaß dabei, aber davon ist nicht viel hängengeblieben, heute sitzen sie wie alle anderen Leute in ihrer Altersklasse auch vorm PC und spielen Call of Duty.

Jede Zeit hat ihre Spiele und Spielertypen. Ich glaube nicht, daß das Ranführen wirklich funktioniert, du kannst ja mal versuchen, mir CoD schmackhaft zu machen... :) Ebenso ist das mit den heutigen Spielern, die haben mehrheitlich keinen Bock auf 2D, selbst wenn sie den Retro Chic cool finden.

Ich alter Videospiel-Dinosaurier geh' jetzt mal meinen 1084S-Monitor holen, heute ist nämlich mein seit vielen Jahren gesuchter Yamaha CX5MII-128 gekommen, das ist ein MSX-basierter 8bit-Computer, der ein geiles FM-Chipset eingebaut hat und via MIDI getriggert werden kann. Paßt prima zu meiner Musik.

Bis denne.

EDIT:

Nix mit MSX-Spaß, hab vergessen, mir einen Adapter für den US-Stromstecker zu kaufen, das dreipolige Ding paßt leider nicht in meinen Stepdown-Converter. Naja, dann halt morgen...
 

suicidekiller

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Takumaji, ich glaub du siehst das n bissel zu eng. Ist doch genau so engstirnig von dir, die aktuellen Konsolen und Spiele zu verdammen und gleichzeitig zu behaupten die junge Generation (wer auch immer das sein soll) interessiert sich nicht für die Klassiker. Ich denke schon, dass es ein generelles Interesse an den Klassikern gibt, sonst würden jene nicht ständig re-released werden, u.a. auch auf aktuellen Konsolen. Im PSN gibt's z.B. auf der PS3 nen eigenen Neo-Geo-Channel. Das spricht doch eher für die Qualität der Titel und dafür, dass sich mit den Spielen immer noch Geld verdienen lässt.
 

Takumaji

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Ich sage, daß sich die junge Gamer-Generation mehrheitlich nicht um die Klassiker kümmert, genauso wie alte Deppen wie ich mehrheitlich den aktuellen Sachen eher abgeneigt sind. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, das ist klar, und das ist auch gut so, wenn es nur so eingefahrene Spieler wie mich geben würde, wäre der Markt vermutlich schon lange zusammengebrochen... :)

Allerdings muß ich dir in einem Punkt widersprechen, ich verdamme die aktuellen Konsolen keineswegs, mich langweilt nur der Fokus auf FPS und das Bohei, das darum gemacht wird. Viele Spiele haben heutzutage keine richtigen 1P-/Campaign-Modes mehr, sondern bieten nur noch online Co-op, das ist echt nix für mich. Allerdings gibt es nach wie vor aktuelle Titel, die sich zu spielen lohnen, insofern könnte ich nicht behaupten, daß ich alles moderne pauschal ablehne.

Neuauflagen alter Spiele in Form div. Compilations richten sich vornehmlich an die Leute, die die jew. Titel früher gespielt haben. Es gibt sicherlich auch jüngere Spieler, die sich sowas kaufen und Spaß damit haben, aber mal ehrlich und Hand aufs Herz, wieviele Gamer unter 30 kennst du, die sich -ernsthaft- mit den Klassikern auseinandersetzen? Mit ernsthaft meine ich nicht, ab und zu mal für zehn Minuten Super Mario Bros. zu spielen, sondern echte Hingabe. Da wird die Luft dünn, würde ich mal sagen.

Aber egal, du hast schon ganz recht, man darf die Sache wohl wirklich nicht so eng sehen, Hauptsache, man hat Spaß, darum gehts ja letztendlich. Meine Abneigung gegen die Retro-Manie geht ja auch nicht gegen die gesamte junge Generation als solche, ich mag nur diesen blöden Hype nicht und kann den Ausverkauf der Videospiel-Historie nicht ausstehen, die auch meine Historie ist.
 

oliverclaude

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...ich mag nur diesen blöden Hype nicht und kann den Ausverkauf der Videospiel-Historie nicht ausstehen, die auch meine Historie ist.

Ja, das ist in der Tat bitter. Dabei war es nicht mal vorauszusehen... am härtesten traf mich der Zusammenbruch der japanischen Spieleindustrie. Dort ist zwar immer noch viel 2D Potenzial zu finden, man braucht sich nur die 3DS Veröffentlichungen anzusehen und den Erfolg von M2, doch ist es eher als Nischendasein zu bewerten. Sonst gibt es FPS auf allen Kanälen gepaart mit interaktiven Filmen. Die Genrevielfalt vermisse ich genauso, wie klassisches Gameplay.
 

xsq

Thou Shalt Not, Question Rot.,
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es ist nicht alles schlecht... aber das meiste ^^

Was mich betrifft nervt mich, wenn Leute keine Ahnung haben, aber so tun, als wären sie mega into. Das muss man aber im Einzelfall herausfinden -> nicht in jedem "Retro-Shirt" steckt ein Idiot, aber in vielen. Differenzieren ist ja ok, aber man sollte dabei den allgemeinen Trend nicht aus dem Auge verlieren und der geht schon zum Hype, zur Posse und zur Farce...
 

Dampfwalze

Armored Scrum Object,
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Ich alter Videospiel-Dinosaurier geh' jetzt mal meinen 1084S-Monitor holen, heute ist nämlich mein seit vielen Jahren gesuchter Yamaha CX5MII-128 gekommen,

Ja geil! MSX? Gratulation! :D
 

Samuray

Another Striker
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nicht in jedem "Retro-Shirt" steckt ein Idiot

Puh, Glück gehabt. :D
Meine Frau hatte mir vor einem Jahr zum Geburtstag ein NES-Shirt geschenkt mit lauter Pixelfiguren drauf, sehr hübsch...
Da ich aber jedes der entsprechende Spiele besitze und auch durchgezockt habe, darf ich das wohl anziehen :loco:

Alles an modernen Spielen ist nicht schlecht, finde ich...ich hab da auch durchaus Spaß mit, wie oben schon geschrieben. Aber in der Tat....Online-Mist und übertriebene FPS-Schwemme nerven auch mich ganz extrem. Und spätestens, wenn man Spiele als Service nur noch streamen kann, werde ich meine Retrosammlung umso mehr lieben.
 

xsq

Thou Shalt Not, Question Rot.,
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Online-Mist und übertriebene FPS-Schwemme
JedeR "zockt" eben heutzutage. Videospiele sind (stärker) Mainstream geworden (als früher), dementsprechend muss man sich durch einen Wust von Schrott zu den guten Sachen (die es immernoch gibt) durchgraben. Aber dabei findet man auch ab und zu nette Überraschungen - selbst unter den "games for mobiles" (die ich dann schön über Andy am PC zocke) waren 1-2 ganz nette Spiele mit Charme zu finden.
 

Hasuki-san

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JedeR "zockt" eben heutzutage. Videospiele sind (stärker) Mainstream geworden (als früher), dementsprechend muss man sich durch einen Wust von Schrott zu den guten Sachen (die es immernoch gibt) durchgraben. Aber dabei findet man auch ab und zu nette Überraschungen - selbst unter den "games for mobiles" (die ich dann schön über Andy am PC zocke) waren 1-2 ganz nette Spiele mit Charme zu finden.

welche ? Ich kann mich da nur mit Puzzle Bobble Clones anfreunden.

Was mich betrifft nervt mich, wenn Leute keine Ahnung haben, aber so tun, als wären sie mega into. Das muss man aber im Einzelfall herausfinden -> nicht in jedem "Retro-Shirt" steckt ein Idiot, aber in vielen. Differenzieren ist ja ok, aber man sollte dabei den allgemeinen Trend nicht aus dem Auge verlieren und der geht schon zum Hype, zur Posse und zur Farce...

stellt Euch nicht so an. Jedes Retro-Shirt hat seine Daseinsberechtigung und wer Lust hat sich nen Mario aufs T-Shirt zu heften, der soll das auch tun. Wir haben ja keine Retrohaft (analog zur Sippenhaft). Jeder soll tragen wer mag und jeder soll zocken, was er will. Wie Dieter Krebs schon sagte: Egal ob Fruchtlutschbonbon oder Lutschfruchtbonbon -> schmecken musset !
 

oliverclaude

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...1-2 ganz nette Spiele mit Charme...

Die gibt's, auch wenn es nicht der Spiel(heit) letzter Schluss ist... Ich empfehle das bekannte "Shovel Knight" mit einem hervorragendem Jeff Kaufman Soundtrack. Er hat da aber auch Hilfe von der genialen Manami Matsumae bekommen, ich sage nur Sunsoft (z.B. Marvin Missions).

Dann könnte man noch Völgarr 'ne Chance geben, immerhin ein Versuch gegen die Savestate verwöhnten Spielercliquen vorzugehen. Das Game ist hart ;). Battle Kid gibt's auch noch...

So richtig überzeugt hat mich aber nur ein Titel: Freedom Planet. Einige der Sonic Programmierer wurden dafür gewonnen und das Ergebnis ist, abgesehen vom slapstickhaften Intro, absolut beeindruckend. Wer dem Thema Sonic auch nur minimal Sympathie entgegen bringt, sollte unbedingt probe spielen.

Eine interessante Alternative hat ja auch Rockman 9 aufgezeigt. Ich hätte nur zu gern ein paar Download-Spiele von SNK Veteranen gezockt, die auf Neo-Geo Hardware basieren würden. Man wird ja noch träumen dürfen... ;).
 

Takumaji

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Ich "zocke" nicht, ich spiele, wenn das schon mal klar sein dürfte... :D ;)

In der allgemeinen Rezeption im Spielebereich bedeutet Retro, auf etwas zurückzugreifen, das nicht mehr lebendig ist. Natürlich gibt es da auch (junge) Leute, die mehr wollen, als sich hippe Space Invaders-T-Shirts anzuziehen, sondern auch an der Substanz dahinter Interesse zeigen, im Großen und Ganzen kann man allerdings nicht behaupten, daß die Mehrheit der Leute Spiele wie Pong oder Pac Man auf die selbe Stufe mit Titeln stellt, die sie selbst im Augenblick spielen.

Anders gesagt: Die alten Sachen werden zur Kuriosität gemacht, die irgendwie cool ist, aber keine echte Chance mehr kriegt, zu zeigen, daß ein geiles Gameplay nicht wirklich eine Frage der Graphik oder möglichst realistischer Physik ist, sondern unabhängig davon funktioniert. Die besagten Spiele Pong und Pac Man sind graphisch äußerst simpel, machen aber dennoch unheimlich viel Spaß, wenn man mit der richtigen Einstellung rangeht.

Ein Buch, das vor 200 Jahren geschrieben wurde, kann heute noch faszinieren, genauso wie ein Spiel auch heute noch voll abgehen kann, das schon 30 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, trotzdem nennt niemand einen alten Klassiker in Buchform "retro". Ich wünschte, Videospielen würde die selbe Achtung als Kulturgut eingeräumt wie der Literatur und der Musik, leider ist das in unseren Breiten kaum der Fall, hier sind Spiele was für die Kids und man muß sich als Ü40-Spieler schon fast dafür entschuldigen, daran Spaß zu haben, selbst wenn man damit aufgewachsen ist und das Spielen zum Leben gehört wie die Luft zum Atmen.

Ich schreibe das nur, um zu zeigen, daß meine Retro-Abneigung schon etwas tiefer geht, als daß ich mich nur über irgendwelche T-Shirts aufregen würde... :)

Ja geil! MSX? Gratulation! :D

Das Ding funktioniert soweit, ich kämpfe nur noch mit der Darstellung auf dem Monitor, kriege kein Farbbild hin. Der Computer ist eine US-Version und bietet FBAS und RF, mein Philips CM8833-Monitor hat die entspr. Anschlüsse, aber zeigt nur S/W. Ich hatte schonmal mit dem C64 so ein Problem, als ich mir statt eines echten RGB/Scart-Kabels eine nicht ganz durchgeschaltete Version besorgt hatte, mit dem richtigen Kabel lief es dann. Leider bietet die US-Version des CX5MII-128 keinen RGB-Port, das haben nur die Euro-Modelle... ist aktuell noch nicht so schlimm, da ich eher an der musikalischen/Synth-Seite des Geräts interessiert bin, und da spielt S/W keine große Rolle, aber ich würde auch gerne mal das eine oder andere Spiel antesten, und da wäre Farbe schon gut.

Ich werde es auf alle Fälle auch mal mit meinem kleinen Fernseher und/oder meinem TV-Modulator vom Amiga über RF testen, vielleicht klappts ja damit.

Ist jedenfalls ein geiles Gerät, und verarbeitet wie ein Panzer, das war noch Hardwarequalität, alle Achtung!
 

xsq

Thou Shalt Not, Question Rot.,
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OC hat mir ein bisschen den Stoff genommen, aber: Hotline Miami (1+2) und FTL sind Hammer. Auschecken kann man Teleglitch und Crypt of the Necrodancer, gute Ideen am Start. Nicht selbst gespielt, aber gut sein sollen Guacamelee, Risk of Rain und der Remake von Binding of Isaac (Rebirth?). Wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir bestimmt noch ein paar Titel ein.

//EDIT: Artemis Spaceship Bridge Simulator. ^^



Ein Buch, das vor 200 Jahren geschrieben wurde, kann heute noch faszinieren, genauso wie ein Spiel auch heute noch voll abgehen kann, das schon 30 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat, trotzdem nennt niemand einen alten Klassiker in Buchform "retro".
Verdammt gutes Beispiel. Niemand würde einen klassischen Roman nach 20 Seiten weglegen und sagen "jo, geiles Buch, kenn ich. T-Shirt time!" - genauso sollte es mit Videospielen sein, 2-3 Stunden reichen sicher nicht, um einen "Klassiker" würdigen zu können.
 
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Hasuki-san

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OC hat mir ein bisschen den Stoff genommen, aber: Hotline Miami (1+2) und FTL sind Hammer. Auschecken kann man Teleglitch und Crypt of the Necrodancer, gute Ideen am Start. Nicht selbst gespielt, aber gut sein sollen Guacamelee, Risk of Rain und der Remake von Binding of Isaac (Rebirth?). Wenn ich noch länger nachdenke, fallen mir bestimmt noch ein paar Titel ein.

//EDIT: Artemis Spaceship Bridge Simulator. ^^
okay, dann werde ich das mal anspielen und mir mein eigenes Bild machen.

Verdammt gutes Beispiel. Niemand würde einen klassischen Roman nach 20 Seiten weglegen und sagen "jo, geiles Buch, kenn ich. T-Shirt time!" - genauso sollte es mit Videospielen sein, 2-3 Stunden reichen sicher nicht, um einen "Klassiker" würdigen zu können.
ich weiss nicht, irgendwie vermischt sich hier alles von Games, zu Büchern und Retro an sich. Auch zu alten Lampen aus den 50ern oder Tapeten aus den 70ern sagen viele Retro und auch Kleidung kann Retroschick sein. Das Wort Retro ist nicht auf Videogames begrenzt. Insoweit hinkt der Vergleich auch mit Büchern. Bücher sind per Definition kein Spielzeug und auch - und viele Literaten mögen es mir verzeihen oder verstehen, je nachdem - vermutlich auch nicht bloßer Zeitvertreib. Es gibt auch keine Highscore Jagd wer ein Buch am schnellsten liest oder einen 1CC - also einmal anfangen zu lesen und nicht mehr aufhören - Durchlesemarathon macht. Wenn ich es drastisch darstellen wollte, kann man wohl kaum Lehrbücher oder die Bibel mit einem Videospiel vergleichen. Und sicher wird es auch T-Shirts mit Bücherzitaten geben, es gab auch schon Harry Potter T-Shirts bevor es die Filme gab.

Natürlich sollte man ein Game länger als 2-3 Stunden spielen, aber das lohnt sich nicht immer und schon gar nicht am Stück. Da wir schon älteren Semesters hier alle sind, wissen wir auch alle, dass all die Dinge abseits des Gamings mehr Zeit verlangen, als wir für unser geliebtes Hobby zur Verfügung stellen können. Ich für meinen Teil habe bereits seit Jahren kein Spiel mehr 2-3 Stunden am Stück gespielt, Schade drum, aber so ist es....
 

Takumaji

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Ein Spiel ist deiner Meinung nach also weniger wert als ein Buch, oder nur etwas, das zeitlichen Leerlauf füllt? Kann ich nicht nachvollziehen.

Natürlich ist das Retro-Dummgebabbel nicht nur auf Videospiele beschränkt, das ist klar. Mit Retro wird bezeichnet, was von einem Marketingstrategen aus der Versenkung geholt wird, um es zur Mode zu machen und damit Geld zu verdienen. Die Industrie macht es vor und die Lemminge machen es nach, da sag' ich mal herzlichen Glückwunsch... :D

Mein Vergleich zwischen Buch und Spiel ist kulturell gemeint, nicht auf die Materie an sich bezogen. Für mich sind manche Videospiele Kunstwerke, und Spielen ist ein Kulturgut, das schon seit tausenden Jahren gemacht wird, ergo steht für mich ein Spiel wie zum Beispiel Street Fighter 2 SCE auf der selben Stufe wie der Zauberberg von Thomas Mann, was seine Typisierung als Kulturgut betrifft. Der gesellschaftlich-kulturelle Einfluß eines Spiels und eines Buchs sind natürlich unterschiedlich, das ändert aber nichts an der kulturellen Relevanz von BEIDEN Dingen.

Da die blöde T-Shirt-Geschichte nun schon wieder angesprochen wurde, muß ich mal was klarstellen: Die Sache mit den Space Invaders T-Shirts habe ich benutzt, um aufzuzeigen, daß es viele Leute gibt, sie sich etwas aus Gründen der Coolness oder Mode ohne Sinn und Verstand zu Eigen machen. Die Optik wird übernommen, der Rest interessiert die nicht. Das ist für mich symptomatisch für "viel Schein, wenig Sein", womit ich nichts anfangen kann. An sich ist es mir aber egal, wer mit welchen Klamotten, T-Shirts, Space Invaders-Bildchen oder sonstwas rumrennt, das kann jeder halten wie Pfarrer Nolte.

Wir nähern uns jetzt einem Gegenstück zur (m. M. n. absolut albernen) E- und U-Musik-Diskussion, worüber sich schon Generationen an Theoretikern die Köpfe heißgeredet haben. E-Musik, also "ernste" Musik, ist für manche Leute stets wichtiger, höherwertiger und relevanter als U-Musik, also Unterhaltungsmusik. Das ist typisch Deutschland, bei aller Kulturbeflissenheit hat man hier die Kurve zwischen Freude und Ernst nie so richtig gekriegt. Kultur ist bei uns immer noch in erster Linie was, wofür man in die Abendgarderobe steigen muß. :)

Naja... ich schließe jetzt mal mit einem schönen Klugscheißerzitat von Schiller: Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.

In diesem Sinne... ...ich zieh' mir jetzt mal ein bißchen Kultur in Form von Wonderboy auf'm Automaten rein...
 

xsq

Thou Shalt Not, Question Rot.,
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ich weiss nicht, irgendwie vermischt sich hier alles von Games, zu Büchern und Retro an sich. Auch zu alten Lampen aus den 50ern oder Tapeten aus den 70ern sagen viele Retro und auch Kleidung kann Retroschick sein. Das Wort Retro ist nicht auf Videogames begrenzt. Insoweit hinkt der Vergleich auch mit Büchern. Bücher sind per Definition kein Spielzeug [...]
Hm, aber Lampen, Tapeten und Kleidung kann man mit Videospielen vergleichen?

Ich glaube wir sollten hier auch mal langsam ein bisschen Begriffsklärung machen. "Retro" (lat. "zurück", vgl. "Retrospektive") würde ich ein neueres Erzeugnis nennen, das sich am Stil bzw. an Stilelementen der Vergangenheit bedient bzw. diese aufnimmt. Die 2D Pixelspiele, die heute rauskommen, wären demnach Retro - SNK Neo Geo Games hingegen sind ganz einfach Erzeugnisse ihrer Zeit. Gleiche Kiste mit Musik.
Dementsprechend finde ich es schon nachvollziehbar, wenn man mit dem Begriff Schwierigkeiten hat. Jedes Mal, wenn ein Erzeugniss der Vergangenheit als "Retro" bezeichnet wird, muss sich die Frage stellen, ob es gehört/gespielt/getragen/... wird, weil es gut ist oder weil es gerade Mode ist.
[Ich habe es übrigens noch nie erlebt, dass jemand ein Spiel oder einen Song aus der Vergangenheit als "Retro" bezeichnet hat, weil dieses/r noch weiter zurückliegende Stile aufgreift... 80er Songs, die klingen wollen, wie die 60ies, gibt es zwar, dann nennt man sie aber nicht unvermittelt "Retro", oder? Dann weiß ja keiner mehr, was man will... Vielleicht noch "80er Retro-60ies", aber das ist schon sehr eigenwillig.]

Schwieriger wird's natürlich, wenn jemand die Tätigkeit als "Retro" bezeichnet, also "Retro-Videospielen" oder sich selbst als "Retro-Spieler" - mit etwas Biegen und Brechen kann man dann vielleicht noch sagen, dass dann reflektiert werden soll, dass das Spielerlebnis (wegen geänderter Rezeptionsvoraussetzungen beim Spieler selbst, der neueren Hardware, den geänderten gesellschaftlichen Verhältnissen, höheren Preisen, anderem Setting, eigenem Alter, whatever) nicht mehr das gleiche sein kann, wie vor 20 Jahren... aber man trotzdem an den alten Sachen festhält... ich weiß aber nicht, warum man den Begriff so verwenden sollte und es geht ihm (dem Begriff) auch gegen den Strich ^^



okay, dann werde ich das mal anspielen und mir mein eigenes Bild machen.
Mit Outland (XBLA) hatte ich auch Spaß, btw. ist aber von 2011 ^^ ASSOZIATIONSBLASTER: AN.
 
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suicidekiller

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@Takumaji: Ich/wir können deiner Argumentation sicher folgen aber worauf willst du hinaus? Früher war alles besser? Die aktuelle Generation interessiert sich nicht für alte Spiele? Videospiele werden nicht als Kulturgut akzeptiert?

Mir drängt sich eher der Verdacht auf (nicht bös gemeint) du fühlst dich ein wenig abgehängt und ärgerst dich, dass jemand dein Hobby instrumentalisiert (sei es in Form von T-Shirts, grobem Desinteresse oder sonstigem Ausverkauf). Falls dem so ist, könnt ich es sogar ein Stück weit nachvollziehen. Mich nervt auch, dass es 'in' ist, ein Nerd zu sein oder man ständig irgendwelche 'bleep'-sounds im Radio zu hören bekommt. Andererseits: Ist es nicht in deiner Argumentation 'gut' dem Medium Videospiel mehr Aufmerksamkeit zu widmen? Dadurch wird doch der kulturelle Stellenwert erst interessant (für die Masse).

Und abgesehen davon: Videospiele waren doch schon immer Kommerz. Ich weiß es tut weh die rosarote Brille abzunehmen, aber hinter Street Fighter 2 SCE oder Gekka no Kenshi (mein persönlicher Favorit in Sachen 'Kunst') steht/stand letztlich auch nur die Autmatenindustrie...
 

xsq

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Videospiele waren doch schon immer Kommerz. Ich weiß es tut weh die rosarote Brille abzunehmen, aber hinter Street Fighter 2 SCE oder Gekka no Kenshi (mein persönlicher Favorit in Sachen 'Kunst') steht/stand letztlich auch nur die Autmatenindustrie...
Deine Aussage ließe sich genauso gut auf jede Menge andere (pop)kulturelle Erzeugnisse beziehen - Plakate, Musik etc. Meiner Ansicht nach ist sie ein bisschen zu reduktionistisch. In der uralten (kunstgeschichtlichen) Diskussion darum, ob etwas NUR ein Monument seiner selbst oder NUR Dokument historischer Prozesse ist, also ob es sich um ein autonomes Kunstwerk oder einen wirtschaftlichen Nutzgegenstand handelt (und wo nicht mehr Kirche oder Hof die Auftraggeber sind, kommt ja idR nur der Markt in Frage), würde ich mit Dialektik antworten: sowohl als auch, Widersprüche muss man aushalten können und nur aus der Determination des Marktes allein lassen sich (die ästhetischen Werte) viele(r) Spiele nicht in Gänze verstehen...
 

Takumaji

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@Takumaji: Ich/wir können deiner Argumentation sicher folgen aber worauf willst du hinaus? Früher war alles besser? Die aktuelle Generation interessiert sich nicht für alte Spiele? Videospiele werden nicht als Kulturgut akzeptiert?

Mir drängt sich eher der Verdacht auf (nicht bös gemeint) du fühlst dich ein wenig abgehängt und ärgerst dich, dass jemand dein Hobby instrumentalisiert (sei es in Form von T-Shirts, grobem Desinteresse oder sonstigem Ausverkauf). Falls dem so ist, könnt ich es sogar ein Stück weit nachvollziehen. Mich nervt auch, dass es 'in' ist, ein Nerd zu sein oder man ständig irgendwelche 'bleep'-sounds im Radio zu hören bekommt. Andererseits: Ist es nicht in deiner Argumentation 'gut' dem Medium Videospiel mehr Aufmerksamkeit zu widmen? Dadurch wird doch der kulturelle Stellenwert erst interessant (für die Masse).

Und abgesehen davon: Videospiele waren doch schon immer Kommerz. Ich weiß es tut weh die rosarote Brille abzunehmen, aber hinter Street Fighter 2 SCE oder Gekka no Kenshi (mein persönlicher Favorit in Sachen 'Kunst') steht/stand letztlich auch nur die Autmatenindustrie...

Ich möchte meinen Standpunkt darlegen und bin interessiert dran, euren zu hören, das ist schon (fast) alles.

Aber du hast recht, mich nervt der Ausverkauf. Das Gefühl, abgehängt zu werden, ist nicht so der Punkt, das habe ich schon lange hinter mir und mich damit abgefunden, daß es für mich nicht mehr allzu viele interessante Spiele gibt. Ich mag Arcade-type Games, die eher auf Skill und Scoring ausgerichtet sind, RPGs, FPS (abgesehen von Quake 3 Arena) und sowas liegt mir nicht wirklich.

Was die aktuelle Retro-Präsenz betrifft (Stichwort "bleep-Sounds im Radio"): Das halte ich nicht für zielführend, kulturell gesehen. Das ist inhaltslos, leer, ohne Seele und dient nur dazu, hip dazustehen. Ich habe nichts übrig für Oberflächlichkeit, besonders wenn sie dazu führt, daß einfach wahllos irgendwelche Elemente aus diversen Richtungen verwendet werden, um sich anzubiedern oder einer Mode nachzurennen. Das steht für mich auf dem selben niedrigen Niveau wie Leute, die sich Buddha-Statuen in die Butze stellen, aber auf alles pfeifen, was damit zusammenhängt, weil sie halt den kleinen dicken goldenen Kerl einfach nur lustig finden. Sowas geht absolut gar nicht, finde ich.

Natürlich steckt hinter jedem großen Release ein kommerzielles Interesse, sonst würde ein Spiel gar nicht erst entstehen. Das hat aber meiner Meinung nach nichts mit Qualität und Intention des Inhalts zu tun - Boticelli, Michelangelo und andere Künstler haben einen Haufen Geld von diversen Päpsten gekriegt, um die Sixtinische Kapelle in Rom auszumalen, das Ganze war gedacht, um den Heiligen Stuhl als großen Kunstmäzen dastehen zu lassen und damit zu prunken, aber die Kunst an sich ist über den kommerziellen Hintergrund erhaben, die ist einzigartig schön.

Okay, ein Vergleich zwischen SF und Michelangelo ist jetzt vielleicht ein bißchen abgedreht, aber ich denke, du weißt, auf was ich rauswill. Kunst hat schon immer Knete gebraucht, um sich verwirklichen zu können, daran stoße ich mich nicht.

Ich habe auch erst lernen müssen, Videospiele bzw. die Geschichte derselben als kulturell relevant zu verstehen. Man denkt da eigentlich nicht dran, sondern hat halt Spaß damit, und dafür sind sie ja auch gedacht, aber wenn man mal den Einfluß berücksichtigt, den sie auf die Kultur in all ihren Ausprägungen hatten und haben, steckt da mehr dahinter als bloßes Entertainment. Dazu muß ich die rosarote Brille weder auf-, noch absetzen, das ist einfach Fakt.

Um jetzt mal die Kurve zu kriegen: Die Diskussion stand bzw. steht ja im Zeichen "Preishype auf ebay" - da schließt sich der Kreis, wenn man die Retro-Sache in Spiel bringt, denn das Retro-Gebabbel ist zu einem nicht geringen Teil schuld an der Misere. Nimm nur mal das Forum hier - jedesmal, wenn in einer amerikanischen Spielezeitschrift oder einer Onlineplattform das Neo Geo erwähnt und als aller-allerbesteste Spielekonsole wo gibt in den Himmel gelobt wird, kriegen wir hier einen Schwung neue Mitglieder, die natürlich alle das Original spielen und sich eine möglichst große Spielebibliothek in möglichst kurzer Zeit zulegen wollen. Das führt zu Preissprüngen selbst für an sich gängige Carts und CDs, und selbst wenn sie dann punktuell wieder niedriger werden, bleibt bei bestimmten nachgefragten Titeln der höhere Preis bestehen und es wird für unsereins zunehmend schwieriger, bezahlbare Spiele zu finden. Wenn sich der Hype bei den Neulingen gelegt hat, verkaufen sie das Zeug wieder (natürlich für möglichst hohe Preise), und dann gehts wieder von vorne los.
 

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Deine Aussage ließe sich genauso gut auf jede Menge andere (pop)kulturelle Erzeugnisse beziehen - Plakate, Musik etc. Meiner Ansicht nach ist sie ein bisschen zu reduktionistisch. In der uralten (kunstgeschichtlichen) Diskussion darum, ob etwas NUR ein Monument seiner selbst oder NUR Dokument historischer Prozesse ist, also ob es sich um ein autonomes Kunstwerk oder einen wirtschaftlichen Nutzgegenstand handelt (und wo nicht mehr Kirche oder Hof die Auftraggeber sind, kommt ja idR nur der Markt in Frage), würde ich mit Dialektik antworten: sowohl als auch, Widersprüche muss man aushalten können und nur aus der Determination des Marktes allein lassen sich (die ästhetischen Werte) viele(r) Spiele nicht in Gänze verstehen...

Klar hat der kulturelle Wert eines Videospiels nicht unmittelbar mit dessen kommerzieller Nutzung zu tun. Aber da es hier u.a. explizit um die kommerzielle Verwertung von (alten) Videospielen ging, wollte ich nur darauf hingewiesen haben, dass bei Capcom, SNK und co auch in erster Linie der Umsatz im Vordergrund stand. Sonst hätten sie auch nicht im Jahresrhythmus einen neuen Aufguss der bestlaufendsten Marken gebracht. Über deren "Verschiedenheit" als Kulturgut ließe sich dann nämlich auch vortrefflich streiten.

@Takumaji: Ok, die Rezeption der 'Retrowelle' als inhaltsleer bei Leuten die sich mit der Materie auskennen, kann ich verstehen. Andererseits sollte man vielleicht die kulturelle Bedeutung von Videospielen auch nicht überhöhen. Es ist halt ein popkulturelles Phänomen, welches erst einige 'Wenige' und in der Folge immer mehr Menschen für sich entdeckt haben. Es gibt aber keinen Zwang sich als junge Generation sich mit der Thematik tiefgehend auseinandersetzen zu müssen. Ebensowenig mit Buddha. Wenn's jemand toll findet, soll er/sie es doch toll finden. Schlimmer wär's doch, wenn's keinen interessieren würde oder?

Ich denke nicht, dass die paar 'Interessierten' die sich nach einem Artikel übers Neo Geo hier anmelden die Preise in die Höhe treiben. Die Games verstauben doch eher seit Jahren bei Sammlern im Regal und zirkulieren nicht (mehr). Die geringe Verfügbarkeit treibt einfach die Preise hoch, nicht mehr und nicht weniger. Pech für den, der die Spiele nicht früher gekauft hat.

Schwieriger finde ich Priceguides á la Neogeokult. Dort zementiert mehr oder weniger eine Person bestimmte Preise die dann ungefragt übernommen werden.
 
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oliverclaude

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Für mich sind manche Videospiele Kunstwerke, ...

Das ist ein sehr heißes Thema, über welches ich lange nachgedacht habe... Tak hat schon alle wichtigen Begriffe gennant, u.a. Kunst. Ich würde dazu gerne meinen liebsten Spielegestalter zitieren, Tokuro Fujiwara:

"Das Videospiel ist ein Produkt, keine Kunst!"

Dieser Satz hat mich anfangs hart getroffen, da ich genauso wie Tak fühlte. Am Ende musste ich aber Mr. Fujiwara recht geben. Dazu holt man sich am Besten die Kunstdefinition vom guten alten Klassiker, Adolf Loos. Das Loos'sche Genie hat in einem seiner kurz und knackig verfassten Schriften über Architektur gesagt, das im Gegensatz zu einem Haus, welches für den Bauherrn entsteht und somit diesem gefallen müsse, Kunst niemandem zu gefallen hat.

Und genau so ist es mit dem angefürten "Zauberberg". Er wurde nicht für uns geschrieben, dem Thomas war/wäre es auch egal, ob wir sein Buch gut fänden oder es uns den Buckel runter rutschen könnte... der Mann hat keinen einzigen Gedanken an uns, seine potenziellen Leser verschwendet. Wir könnten für ihn genauso gut nicht existieren... und "Der Zauberberg" wäre trotzdem entstanden und zwar genau so, wie ihn Thomas ersann.

"Street Fighter II SCE" dagegen ist ein Produkt, welches, so genial es auch für uns Spieler sein mag, für jemandem gemacht wurde, nämlich für den Endkunden. Und wenn dieser bei Umfragen, Gametesting, Previews usw. meinte, das sei ihm jetzt zu schwer, dann wurde es halt einfacher (um)gestaltet. Na, ja... wenn jetzt jemand dem Thomas sagen würde, sein "Zauberberg" wäre zu schwer (verdaulich) für den Durschnittsleser, dann... den Rest wird man sich vorstellen können ;).

Versönlich kann man sagen, dass Videospiele zwar nicht zur Kunst, doch sicherlich zur Angewandten Kunst gehören. Etwas, was suberbes Handwerk verlangt und hierdurch nicht einfach so von heute auf morgen, wie so manche "Kunst" heutzutage, entstehen kann. Das Videospiel also als ein Marcel Breuer Schwinger? Könnte Another World als die Villa Savoye durchgehen? Gradius und der Mercedes-Benz SL 300 Coupé...? Haargenau.

Alles um uns herum wurde irgendwann von einem Gestalter entworfen und in die richtigen Maße gesetzt. Auch und gerade Videospiele. Sie nicht als Kulturgut anzusehen ist ein Missverständnis.

...tja, hätte man auch etwas kürzer sagen können...
 

Takumaji

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Letzer Beitrag vor der Autobahn! :)

suicidekiller,

wir haben hier ja auch Price Guides, und die sind seit ihrer Einführung nach wie vor sehr umstritten, obwohl bei die Preise bei genauerer Betrachtung eigentlich eher moderat ausfallen. Die Sache ist aber schon problematisch, weil die Price Guide-Maintainer nicht selten High End-Sammler sind, die natürlich ein gewisses Interesse daran haben, daß die Preise hoch bleiben. Ich brauche sowas nicht, wenn ich ein Spiel verkaufe, versuche ich das zu kriegen, was ich gezahlt habe, und keinen Cent mehr (eher weniger...), und wenn das nicht klappt, greine ich mich auch nicht in den Schlaf.

Nach der letzten Welle an Retro-Jüngern, die sich aufgrund eines Magazinartikels hier einfanden, sprangen die Preise für bestimmte Spiele wie Last Blade, die KoFs und sogar FFS ganz schön nach oben. Von denen ist praktisch niemand mehr hier, die haben halt jetzt was anderes gefunden, wo sie ihr Geld rausblasen können. Sowas hinterläßt auf lange Sicht verbrannte Erde, denn wenn mal ein bestimmter Preis für ein Spiel ausgerufen wurde, ist es eher selten der Fall, daß der wieder sinkt.

Es gibt übrigens von vielen Spielen reichliche Mengen, sie sind nur schwierig zu finden. Das ist ein Unterschied zu Spielen, die wirklich rar sind und selbst dann kaum zu kriegen sind, wenn man bereit ist, dafür den Gegenwert eines Kleinwagens zu zahlen.

oliverclaude,

mich interessiert es ehrlich gesagt nicht, welche Koryphäe was zum Thema Videospiele und Kunst gesagt hat oder sagt, ich habe meinen eigenen Kopf zum Denken. Nicht jedes Spiel ist ein Kunstwerk, aber manche durchaus, vielleicht nicht in seiner Gesamtheit, aber wenn ich mir manche Graphiken ansehe oder Musikstücke in Spielen höre, spricht das mein künstlerisches Empfinden an. Die Tatsache, daß für deren Erstellung Geld geflossen ist, tut dem keinen Abbruch. Abgesehen vom Kunstbegriff ist der kulturelle Einfluß von Videospielen aber unumstritten. Ob man das nun "Popkultur" oder wie auch immer nennen will, ist jedem selbst überlassen. Bei der Frage, ob manche Spiele Kunst sind, greifen viele Leute allerdings auf einen Kunstbegriff zurück, der spätestens seit den 60ern obsolet ist. Kunst kommt eben nicht von Können, das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Ein schwarzer Nagel in einer weißen Wand von 100x100 Quadratmetern kann Kunst sein, wenn es der Betrachter zuläßt. Ohne diese Gewährenlassen verstrickt man sich nur in akademisches Gewaffel und arroganter Selektion von etwas, das man mit Worten und Schubladendenken ohnehin nicht gerafft kriegt. Die Wahrheit liegt wie immer zwischen den (Code-)Zeilen.

Übrigens wurde an vielem, was heute als große Kunst gilt, nach Wunsch der Auftraggeber durchaus häufig und ausgiebig herumgebastelt, bis es den Wünschen des Geldgebers entsprach, insofern ist dein Vergleich zwischen Spieleentwicklung und "Hey, Thomas, alter Mann, dein' Zauberberg kapier' ich net, mach' mal locker!" m. E. nicht so ganz passend. :)
 
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